Atradius prognostiziert leicht
geschwächte Insolvenzentwicklung
In seiner letzten Insolvenzprognose sieht Atradius für Europa eine grundsätzlich leicht bessere Insolvenzlage voraus. Als Gründe nennt der weltweit führende Kreditversicherer unter anderem das Wirtschaftswachstum und erfreuliche Kreditkonditionen. Die Prognose klingt insgesamt dennoch nüchtern. Denn anders als noch im „Atradius Economic Research – May 2015“ erwartet, reduziert sich die Anzahl an Insolvenzen in 2015 voraussichtlich nur um 7 Prozent. Zunächst waren 10 Prozent erwartet worden. Am schlechtesten dürfte die Schweiz dastehen: Atradius rechnet mit 12 Prozent mehr Unternehmenspleiten als im Vorjahr. Am anderen Ende der Skala ordnet sich Spanien ein. Hier könnten sich zahlungsunfähige Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent verringern. Die Insolvenzlevels der Eurozone liegen in 2015 weiterhin um 75 Prozent höher als noch 2007.

Durchschnittliche bis positive Entwicklungen und
Aussichten in der Maschinenbaubranche
Ein aktueller Atradis MarktMonitor hat sich jetzt der Entwicklung und den Aussichten in der Maschinenbaubranche gewidmet. Demnach dürfen die Weltmarktführer aus Deutschland, Japan und den USA zuversichtlich in die Zukunft blicken. Zu kämpfen haben Maschinenbaufirmen aus Brasilien und China. Für Deutschland erwartet Atradius in dieser Branche einen fünfprozentigen Rückgang an Insolvenzen, einhergehend mit einer zweiprozentigen Steigerung der Produktion. Der Ukrainekrise geschuldet ging das Geschäft mit Russland stark zurück: Im Vergleich zum Vorjahr verließen im ersten Quartal des Jahres 28 Prozent weniger Maschinen Deutschland in Richtung Russland. Als Exportmarkt rutschte Russland damit von Rang 4 in 2013 auf Rang 10 in 2015. Gleichwohl gelang es den meisten nach Russland exportierenden Gesellschaften, diesen Rückgang durch Exporte in andere Länder auszugleichen. Schwierigkeiten haben kleinere Hersteller, die vom Russlandgeschäft abhängig sind und bereits vor der Ukrainekrise unter finanziellen Engpässen litten. Aufgrund des steigenden Konkurrenzkampfes und Preisdruckes durch hochwertige Maschinen von chinesischen Herstellern sind die Margen in den vergangenen zwölf Monaten flächendeckend zurückgegangen. Dennoch dürfen die meisten Maschinenbauer als finanziell gesund bezeichnet werden: Die Zahlungsmoral in der Branche erweist sich als gut, die Insolvenzrate als niedrig. Probleme macht der Papier- und Druckindustrie die fortschreitende Digitalisierung. Auch die Solarbranche und Hersteller von Textilmaschinen stecken nach wie vor in der Krise.

Von Coface kommt neue
Kreditversicherungslösung „TradeLiner“
Als neues umfassendes und maßgeschneidertes Produkt zur Absicherung von Forderungsausfällen für mittlere und größere Unternehmen hat die Coface jetzt „Tradeliner“ ins Leben gerufen. Weltweit einheitlich und damit besonders auf internationale Konzerne zugeschnitten soll das Produkt neue Maßstäbe in Sachen Flexibilität und Transparenz setzen.
Einige Highlights:
• Eigenständige Festlegung des Deckungsumfangs
• Flexibilität bei der Gewährung von Zahlungszielen
• Neues Coface Online-Tool „CofaNet Essentials“ zur Verwaltung des Kundenportfolios und aller Kreditentscheidungen
• Verkürzung der Karenzfrist zum Eintritt eines Versicherungsfalls von 5 auf 2 Monate
• Flexibilität bei der Vergabe von Kreditlimits mit rückwirkender Deckung
• Option zur Absicherung von Ausfällen aufgrund von Naturkatastrophen
• Option zur Absicherung von Vorauszahlungen an Lieferanten
• Die Mindestprämie wird jedes Jahr automatisch an den Umsatz des letzten abgeschlossenen Versicherungsjahres angepasst
• Die Kreditprüfungsgebühren werden automatisch an die allgemeine Kostenentwicklung angepasst; u. v. m.
Die bisherigen Produkte @rating-Versicherung und Globalliance Contract bietet Coface auch weiterhin an!

Euler Hermes stellt sich den Besonderheiten
der Textilbranche
Ein sich laufend veränderndes Konsumverhalten, harte Preiskämpfe und das starke Wachstum im Online-Vertrieb machen der Textilbranche mächtig Druck unter dem Kessel. Der Handel zwingt die Hersteller zu immer kürzeren Kollektionslaufzeiten. Damit gewinnt nicht nur die Zwischensaison an Bedeutung, teilweise werden auch Produktionsstätten von Asien nach Süd- und Osteuropa verlagert, um kürzere Lieferzeiten zu gewährleisten. Daneben hat sich die Branche Anforderungen wie einer langen Vorproduktion von Kollektionen, langfristigen Liefervereinbarungen, möglichst kundennaher Lagerhaltung, dem saisonabhängigen Geschäft sowie langer und variabler Zahlungsziele zu stellen. Euler Hermes setzt diesen Herausforderungen nun eine maßgeschneiderte Kreditversicherungslösung entgegen.
Besonderheiten sind u. a.:
• lange und variable Zahlungsziele inklusive Valuta bis zu 180 Tage
• Fabrikationsrisiko-Deckung bis zu 6 Monate
• Optionale Absicherung wiederkehrender Saisonspitzen mit automatischen saisonal befristeten Limiterhöhungen
• hohe Selbstprüfunsgrenze
• Vorausdeckung bei Neugeschäft
• Absicherung von Ware in Konsignationslagern, optional inklusive der Absicherung von unberechtigter Entnahme

Kreditversicherungslösungen für die
Transport- und Logistikbranche
Die Transport- und Logistikbranche bildet Deutschlands drittgrößten Wirtschaftsbereich. Es herrscht ein enormer Wettbewerbs- und Kostendruck. Oft sind – gerade bei Aufträgen neuer Kunden – schnelle Entscheidungen gefragt. Da es sich nicht selten um sogenannte gefahrgeneigte Arbeit handelt (quasi ständig kann es zu Beschädigungen oder terminlichen Engpässe kommen), liegen bestrittene Forderungen fast an der Tagesordnung. Mit Atradius und Coface bieten zwei Versicherer nun der Branche angepasste Lösungen an. Mit der Kreditversicherungslösung „Modula Transport“ aus dem Hause Atradius können Speditionen unter anderem Aufträge von unbekannten Auftraggebern erstmals bis zu einer Höhe von 7.500 Euro pauschal versichern („Blinddeckung“). Das Absicherungskonzept schließt Forderungen mit ein, die durch die Vermietung und Verpachtung von Lagerflächen oder Lademitteln entstehen. Neben einer Inkassokostenübernahme bietet Atradius auch lange Fakturierungszeiträume. Speziell an die Logistikbranche hat Coface sein Spezialkonzept „CofaceLogistik“ angepasst.
Das Konzept wartet mit folgenden Besonderheiten auf:
• Eine längere Fakturierungsfrist von bis zu 60 Tagen
• Blinddeckung im Pauschalteil
• Vorabentschädigung bei bestrittenen Forderungen
• Vorausdeckung bei Neukunden
• Mitversicherung von bevorschussten Zöllen und Einfuhrumsätzen
• Option zur Mitversicherung von Forderungen aus der Vermietung und Verpachtung von Lagerflächen sowie der Vermietung und dem Verkauf von Paletten und Boxen

Zwei Factoring-Modelle von Coface:
CMPAFactor und CMPACoFactor
Bereits seit einigen Jahren ist das Coface Fälligkeitsfactoring „Coface Maturity Purchase Agreement“ (kurz: CMPA) auf dem Markt, eine kombinierte Kreditversicherungs- und Factoringlösung. Dabei kauft Coface die Forderung an, sobald eine vorher vereinbarte Frist seit der Fälligkeit der Forderung verstrichen ist. Die Entschädigungsleistung fließt also früher als bei der klassischen Kreditversicherung. Dem Versicherungsnehmer bleiben Vorgänge wie ein Inkasso oder ähnliches erspart. Da das CMPA als Finanzprodukt gilt, werden keine Prämien inkl. Versicherungssteuer berechnet, sondern eine Gebühr inkl. Mehrwertsteuer. Wie beim Fälligkeitsfactoring handelt es sich beim CMPAFactor vom Ansatz her um ein Factoring ohne Finanzierungsfunktion. Die Vorteile des CMPAFactor stimmen mit denen des CMPA überein: frühzeitige Entschädigung und hundertprozentige Absicherung. CMPACoFactor funktioniert wie CMPAFactor und wird als Ergänzung zu einer bestehenden Kreditversicherungspolice bei Coface oder einem anderen Versicherer angeboten.

Absicherung von Risiken aus der
Mindestlohngesetz-Haftung (MiLoG)
Seit Januar dieses Jahres gilt in Deutschland der flächendeckende Mindestlohn, fixiert im „Gesetz zur Regelung eines allgemeinen Mindestlohns“ (kurz: MiLoG). Alle abhängig Beschäftigten haben Anspruch auf mindestens 8,50 € brutto pro Stunde. Ein besonderes Risiko erwächst aus der im MiLoG enthaltenen Durchgriffshaftung bzw. Bürgenhaftung des Auftraggebers. Nach § 13 MiLoG haftet demnach ein Unternehmer, der einen anderen Unternehmer mit einer Werk- oder Dienstleistung beauftragt, für Verpflichtungen des Auftragnehmers und weiterer Subunternehmer. Ein Arbeitnehmer kann daher Regressansprüche oder Lohnnachzahlungen auch gegen den Auftraggeber geltend machen, sollte der Subunternehmer insolvent gehen!
Der deutsche Versicherungsmarkt hat darauf bereits mit unterschiedlichen Lösungen reagiert:
• Absicherung von Forderungen über einen Kreditversicherungsvertrag: Option für Auftraggeber als Versicherungsnehmer
• Absicherung von Forderungen über einen Bürgschaftsvertrag: Option für Subunternehmer als Versicherungsnehmer
• Absicherung von Forderungen über eine Vertrauensschadenversicherung: Subunternehmer werden als „Vertrauenspersonen“ gewertet